Roofenseelauf in Menz 2014

10:59

Erst heute komme ich dazu, über meinen Lauf in Menz zu schreiben, dabei war das ein besonderer Lauf für mich. Angemeldet war ich für 25,6 Km, eine Distanz, die ich zuvor noch nie lief.

Angemeldet waren 168 Sportlerinnen und Sportler in verschiedenen Disziplinen und Distanzen. 'Barriere-frei' war das Motto. So nahmen selbstverständlich auch Anklemmbiker, Handbiker sowie Rollifahrer an den Start.
Aufgrund des tollen Wetters gab es unglaublich viele Nachmeldungen, so dass es am Ende über 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren. Mit einigen unterhielt ich mich vor dem Start und so erfuhr ich, dass die meisten diesen Lauf als Abschlusstraining für den Berliner Marathon nutzten, der eine Woche später stattfand. Genauso starteten sie auch, wie Raketen. Auf die lange Distanz begaben sich insgesamt 28 Leute.


Start war kurz nach 10 Uhr bei herrlichstem Wetter. Blauer Himmel und Sonnenschein. Es war schon sehr warm. Den ersten Kilometer war ich mit 4:24 min wieder sehr schnell unterwegs. Ich glaube, ich renne mir immer die Aufregung ab, um dann meinen Rhythmus zu finden. Ich nahm mir noch die Zeit, eine Handbikerin zu motivieren. Sie kämpfte mit einem kurzen, aber heftigen Anstieg. Sie tat mir leid, denn von weitem schon konnte ich erkennen, dass ihr Bike fast stand. 'Komm, du schaffst es!', rief ich ihr zu. Ich wünschte es ihr von ganzem Herzen.

Mit jedem Kilometer wurde ich langsamer, was bei dem Wetter bestimmt nicht schlecht war, um Kräfte zu sparen. Aber der Grund dafür hatte sicherlich mehr mit den Steigungen zu tun. Ich dachte mir, lieber eine heftige Steigung, als so ein langgezogenes Teilstück. Typisch Flachlandläufer :) Das Ganze zog sich 4,5 Kilometer und immer wieder waren meine Gedanken bei der Handbikerin.


Die erste Wasserstelle war in Sicht, ich gönnte mir ein paar edle Tropfen und die zweite ließ ich aus. Die Beine wurden schwerer und schwerer. Kilometer 15 hatte ich erreicht und somit auch wieder eine Getränkestation. Bei meinen bisherigen Wettkämpfen trank ich, schmiss den Becher auf dem Boden und weiter ging es. Macht ja jemand sauber. Aber hier? Nur Bäume, Wald und Feld. Sammelt hier wirklich jemand den Müll ein? Keine Ahnung. Also hielt ich den Becher und wartete auf den nächsten Papierkorb.

Beim 17. Kilometer ließ ich die Trinkpause ausfallen, was sich als Fehler erweisen sollte. Ich fragte an der Station im Laufschritt, wann und ob eine nächste Station kommt? Spätestens bei der Antwort 'Wissen wir nicht', hätte ich die paar Meter umdrehen sollen und mir einen Becher genehmigen sollen. Und so zogen sich die Meter dahin. Ich erwähnte schon, dass es warm war, oder?

Halbmarathon Distanz geschafft, ein gesprühtes HM zeigte es mir. Wer 21 Kilometer laufen kann, schafft auch 25. Wirklich? Irgendwie kam es mir so vor, als lief ich die ganze Zeit Bergauf. So war es dann auch, als ich die Grafik hinterher sah. Ich wurde immer langsamer und kämpfte mit mir. 21,8, Wasser, Wasser, Wasser. Ein Becher und gleich noch einen hinterher. Ahhh und Zisch zur gleichen Zeit. Ich überlegte mir, wie ich mich belohne, wenn ich das Ziel erreiche. Ich dachte daran, wie schön es sein muss, Barfuß auf dem Rasen zu laufen. Ja, das möchte ich machen.

Keine vier Kilometer mehr, ich spürte einen kleinen körperlichen Aufschwung. Die letzten Meter, leichtes Gefälle und noch einmal hoch. Ziel erreicht! Ja, ja, ja. Ich nahm meine Medaille und nette Glückwünsche entgegen, ging mit Getränken in der Hand in eine ruhige Ecke, zog meine Schuhe und Socken aus und lief Barfuß. Was für ein unbeschreiblich schönes Gefühl.


Da dem Zeitnehmer ein Malheur passierte, konnten die Ergebnisse nicht hochgeladen werden. Ich kontaktierte den Veranstalter und bekam heute schließlich meine Urkunde. Endlich wusste ich, welche Platzierung ich erreichte.


Das waren meine Eindrücke vom Roofenseelauf in Menz 2014. Es war ein schöner Lauf, eine neue Erfahrung und nächstes Jahr bin ich gerne wieder mit dabei.

In diesem Sinne, bleibt gesund!

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