Mein 3. und letzter Halbmarathon - in 2014

20:31

Am Sonntag, 19. Oktober 2014, lief ich meinen 3. Halbmarathon seit 30. März 2014. Zuvor wusste ich nicht so recht, welche Zeit ich anpeilen soll oder ob es ein entspannter letzter HM in diesem Jahr werden soll. Schließlich entschloss ich mich, eine neue Bestzeit anzupeilen, um noch mehr Geld zu spenden. Für jeden Kilometer, den ich lief, spende ich einen kleinen Betrag an Ärzte ohne Grenzen und für eine neue Bestzeit lege ich nochmals 10 Euro drauf. Ich nehme schon mal vorweg, dass ich es geschafft habe und sich die Ärzte über ein paar Taler mehr freuen dürfen. Eine tolle Aktion wurde hier ins Leben gerufen

Es war ein schöner Lauf im Berliner Südosten, rund um den Müggelsee und noch weiter.


Gegen 8:30 Uhr hatten wir, meine Kollegen und ich, diesen schönen Blick. Balsam für die Seele.

Müggelsee in Berlin Köpenick
Es wurde in drei Wellen gestartet und ich stand im ersten Block. Warum das eine Herausforderung für mich darstellte, erkläre ich hier.

Nach ein paar mahnenden Worten und Streckeninfos, wurde der Countdown gestartet. 10 - 9 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 - Start(schuss).

Von Null auf 13,57 km/h im ersten Kilometer oder anders ausgedrückt, eine Pace von 4:25 min. Das war der schnellste Kilometer während des ganzen Laufes.

Kurz nach Kilometer 4 die größte Herausforderung, wie ich fand. Durch den Spreetunnel ging es 8,5 m tief, 120 m unter der Spree hindurch, um auf der anderen Seite wieder 8,5 m hochzulaufen. Das zwiebelte in den Beinen und kostete viel Kraft.

Bis Kilometer 13 lief ich ziemlich gleichmäßig schnell. Was mich ziemlich beflügelte war, dass mir bei Kilometer 10 ein Blick auf die Uhr verriet, dass ich auch die bisher schnellsten zehn Kilometer lief. Zurück zu Kilometer 13. Vor mir liefen viele Leute und auf der linken Seite sah ich einen Läufer hocken. Ich kam näher und er verharrte in seiner Position. Ich verringerte mein Tempo und fragte, ob alles in Ordnung sei? Er antwortete mit Ja. Er sah nicht so aus, also fragte ich nochmals und ob er Hilfe benötigt? Er sagte, es ginge ihm nicht gut und er möchte nur noch nach Hause. Soll ich einen Arzt rufen?, fragte ich zweimal. Das wollte er partout nicht. Er sagte nur, er hätte besser nicht starten sollen, da er gestern noch Fieber hatte. 'Ich komme zurecht', sagte er, und ich lief weiter. Vorher sagte ich ihm noch, er solle einen Streckenposten informieren, wenn es gar nicht mehr geht. Während ich weiter lief, hatte ich etwas zum Nachdenken. Zum einen, warum läuft jemand mit, der am Vortag Fieber hatte? Und zum zweiten, hatten noch weitere Läufer_innen gefragt, wie es ihm geht? Die, die vor mir liefen bestimmt nicht. Sonst hätte er sich doch bewegt oder wäre, wie bei unserer Unterhaltung, aufgestanden.

Schalter im Kopf wieder auf Lauf und Ziel umgelegt und weiter ging es. Kilometer 18 war mein langsamster mit 5:53 min, ich merkte wie ich abbaute. Also hieß es wieder einmal Schritte zählen. Für 20 Schritte geht ein Finger der rechten Hand raus. Fünf Finger sind gleich 100 Schritte. Dafür geht ein Finger der linken Hand raus und die rechte wird auf null zurückgesetzt. Das mache ich meistens ein paar hundert Meter und dann geht es wieder. Vielleicht haben andere auch so eine Macke, um die Konzentration hoch zu halten. Manchmal rechne ich auch Kalendertage aus oder einfach nur Aufgaben.

Ich höre den Sprecher, es ist nicht mehr weit. Also noch mal den Turbo eingelegt und zack durchs Ziel. Wie das aussah, könnt ihr hier sehen:


Die Freude über meine Bestzeit war enorm groß und meine Kollegen haben mich dann auch wieder gefunden / getroffen.
Wir waren uns alle einig, dass der Ort, die Umgebung, der Lauf, die Organisation und die Atmosphäre absolut Top waren. Zum Abschluss habe ich noch ein Panorama vom See gemacht und dann ab Richtung Heimat.



In diesem Sinne, bleibt gesund!

 Zum Lauf

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