Die neunte Trainingswoche liegt hinter mir und nur noch drei vor mir. Mit 35 Kilometern stand der längste Lauf auf dem Programm und ich... Später mehr.

Der erste Lauf am Dienstag mit acht Km war ein Sturmausweichlauf. Das heißt, er fand dank des Sturms 'Niklas' auf dem Laufband statt. Gibt also nicht viel darüber zu berichten. Im Gegensatz zum darauffolgenden Lauf.

Aber zuvor möchte ich noch meine Freude mit euch teilen, denn am 31. März erhielt ich meine Startnummer für den Hamburger Marathon. Ihr dürft der Startnummer 11435 die Daumen drücken. ;)

Dreimal war ich mit dem Veranstalter des Haspa Marathons in Kontakt und bin über die Reaktionszeit und die Freundlichkeit sehr erfreut. Muss auch mal gesagt werden. Einen direkten Vergleich habe ich bald mit den Berliner Veranstaltern, wenn ich meine (neue) Chipnummer angebe. Sind die genauso flexibel, wie im Norden?

35 Kilometer waren geplant. Die Voraussetzungen waren eher bescheiden. Wetter: kalt und windig, körperliche Verfassung nicht optimal, aber trotzdem gut genug zum Laufen. Also fertig gemacht und kurz nach zwölf Uhr war Start zum längsten Lauf des Trainings. Die Vorgaben waren: 35 km la. DL, GA1, 75%, letzten 10 km im MRT. Die ersten 20 Kilometer waren ok und dann fing das Dilemma an. Eine kurze Pause zum Verschnaufen, dann weiter. Nach weiteren drei Kilometern wieder eine Pause. Die Beine wurden schwerer und schwerer. Weiterlaufen, Pause, weiterlaufen und wieder Pause. Meine Waden machten dicht, ich setzte mich und dachte daran, was mir ein Referent vor kurzem von einem seiner Marathons zu berichten wusste.
Er lief in Berlin, war auf Bestzeitkurs und wenige Meter vor dem Ziel bekam er Krämpfe in den Waden. Er setzte sich kurz und das war dann das Ende seiner fast greifbaren persönlichen Bestzeit. Er wusste, dass man sich nicht hinsetzen soll, wenn man schon so viele Kilometer gelaufen ist, trotzdem machte er es und das war sehr kontraproduktiv.
Diese Erfahrung durfte ich nun machen und konnte 1:1 nachvollziehen, was er meinte. Es ging nichts mehr. Nach knapp 29 Kilometer war der Lauf beendet und ich lief die letzten zwei auf direktem Wege Richtung Heimat. Es hat mich ziemlich gewurmt und ich empfand es als Rückschlag, denn ich hatte diese Trainingseinheit, von der ich mir so viel erhoffte, verkackt. Aber was will / kann man machen, wenn der Körper oder gewisse Teile von ihm nicht mehr wollen? Da halfen auch keine Eigenmotivation oder Durchhalteparolen. Abhaken und weiter geht's. So einfach war es dann doch nicht, aber umso später der Abend, desto mehr verschwand dieser Lauf aus meinem Kopf und das sitzen im Gras war trotzdem schön... :)

Am Ostersonntag wollte ich mein Fahrtenspiel-Training nachholen. Das Wetter war, bis auf den Wind, super, alles passte. Ich fühlte mich wieder gut. Das 1-2-3-2-1 km Fahrtspiel, GA 2 - 85% Training konnte um 17:15 Uhr beginnen. Zwei Kilometer einlaufen und dann ab dafür. Der erste Kilometer war knackig, dann einen weiteren etwas entspannter. Die nächsten zwei wieder angezogen, die Pace betrug 4:39. Wieder einen entspannten, gefolgt von drei schnelleren und so weiter. Es lief fantastisch und ich fühlte mich gut. Inklusive einlaufen und der etwas langsameren Kilometer lief ich zum ersten Mal 12 Kilometer unter 60 Minuten. Darauf habe ich schon lange gewartet. Was für eine Freude... Aber es ging ja noch weiter. Nach dem letzten Kilometer folgten noch vier langsamere, um dann noch einmal spontan Gas zu geben. Kilometer 20 schaffte ich in 4:46 Minuten und dann hieß es auslaufen. Ich lief auf Asphalt, mehrere Kilometer am Wasser entlang, durch Waldgebiet und Sandstraßen. Einfach toll.



Insgesamt lief ich die Halbmarathon-Distanz in 1:49:54 (Pace 5:12!). Wäre ich in der letzten Woche nicht beim Berlin HM eine neue Bestzeit gelaufen, dann wäre diese meine Neue gewesen. Im Training! Dieser Lauf baute mich wieder richtig auf. Jetzt muss ich mir für den Marathon in Hamburg eine gute Strategie ausdenken um gesund und glücklich ins Ziel zu kommen.

Bis demnächst und danke für vorbeischauen. Bleibt gesund,

René