Ein Wettkampf, ein Training und ein fragwürdiger Gang

12:16

Die letzte Woche war sehr abwechslungsreich. Ich lernte wieder neue Läufer kennen und suchte mir ein Training aus, von dem ich jetzt noch, vier Tage später, etwas habe. Ebenso habe ich einen Platz gefunden, auf dem ich meine Runden drehen kann.

Am 22. November fand der Staffelmarathon auf dem Tempelhofer Feld statt. Ich lief im Team drei der Flitzpiepen als Schlussläufer.



Gegen neun Uhr war ich am Hangar 5, wo sich der Eingang befand. Eine etwa 100 Meter lange Schlange bildete sich auf Grund der Sicherheitsmaßnahmen beim Einlass. Der Wind pfiff, es war kalt und ca. 25 Minuten später war ich dann drin um gleich wieder raus zu gehen. Ziel war Zelt 42. Einige Flitzpiepen waren schon dort, andere folgten.

Nach dem Bambinilauf fiel dann um 11 Uhr der Startschuss.


Vier Staffeln der Flitzpiepen waren am Start und jeder Läufer gab seine ungefähre Laufzeit an, damit alle rechtzeitig zur Staffelübergabe, bzw zum abklatschen an der vereinbarten Stelle im Hangar waren. Als Schlussläufer unserer Staffel sollte ich fünf Kilometer laufen. Ich gab 25 Minuten an. Bei den Temperaturen erschienen mir 5 Minuten pro Kilometer sehr realistisch. Der Wind pfiff und bis zu meinem Start hatte ich noch ca 2:50 Stunden Zeit. Rein ins Zelt, raus, rein und raus. Nach ca. 16 Minuten kamen die ersten Starter schon bei uns vorbei. Denen war wohl auch kalt, so eilig, wie die es hatten.

Nach und nach kamen auch die ersten Flitzpiepen vorbei und das hieß Stimmung, Spaß und Konfetti.


Noch eine Stunde bis zum Start. Die Sonne kam raus und das war ein gutes Zeichen. Die Strahlen wärmten und ich freute mich, dass es bald losgeht. Einlaufen, Sonne genießen und beschließen, mit Volldampf zu laufen, das kann ich.

Links beim Einlaufen, rechts vor dem Start
Die Stimmung beim Wechsel im Hangar war fantastisch, aber es gab auch einige, die das ganze meiner Meinung nach zu ernst nahmen. Bei 'missglückten' Staffelübergaben fluchten sie, stampften mit den Beinen oder warfen ihre Mütze auf den Boden. Einer verausgabte sich so sehr, dass er erstmal zum Geländer bei der großen Videowand ging und sich auskotzte.

Ich wartete auf Tobi. Als ich ihn sah, machte mich bemerkbar, wir klatschten ab (wir beschlossen ohne Staffelstab zu laufen) und meine kurze Reise begann. Zum ersten Mal lief ich hier und das, was ich sah, gefiel mir. Hier möchte ich nochmals laufen. Einfach so ein paar Runden drehen.

Auf der langen Geraden war es sehr windig, aber nicht so sehr, wie bei den anderen der Staffel, die vor mir dran waren. Nach rechts schauend kam eine dunkle Wolkenwand in unsere Richtung. Wow. Nun aber ab...


Am Ende lief ich die fast fünf Kilometer in 21:47 Minuten, also mit einer Pace von 4:28 min/km. Unsere Staffel beendete den Marathon in 3:14 Stunden und damit auf Platz 156 von 899.

Fazit: Nächstes Mal viel wärmer anziehen, um die Wartezeit zu überbrücken, die Flitzpiepen sind eine tolle Truppe, der erste Schnee fiel und ich lag eine Stunde in der Badewanne, um mich wieder aufzuwärmen.


Am Mittwoch, 25.11.2015, verbrachte ich meine Pause etwas anders. Zwischen zwei Terminen zog ich mich um und lief einen Treppenlauf. Von der 3. Etage hoch zur 21. Etage hoch. 36 Treppen, 360 Stufen hoch und genauso viele wieder runter und das vier Mal. Beim letzten Aufstieg sogar in unter vier Minuten. Ein Ein- und auslaufen war aufgrund der Zeit nicht drin, also nur ein bisschen aufwärmen. Ich wusste, dass sich das rächen wird und sagte dies auch zu meiner Kollegin. Wie beim Intervalltraining. Verzichtest du auf Ein- und auslaufen, kann das sehr schmerzhaft werden. Muss aber nicht.


Ich sollte den schlimmsten Muskelkater bekommen, an den ich mich je erinnern kann / konnte. Donnerstagabend in der Bahn beim Aufstehen und aussteigen dachte ich: Oh. Donnerstagnacht war es dann schon: Oh, oh und Freitag früh: Ahhhhh. Sitzen ist kein Problem, aber das Aufstehen schmerzt unglaublich, ebenso wie die ersten Schritte. Rolltreppen versuche ich generell zu vermeiden, jedoch nicht an diesem Tag. Mein Gang, wenn man ihn als solches bezeichnen konnte, war sehr schwer, langsam und vor allem schmerzhaft. Teilweise stützte ich mich an Wänden ab oder was greifbar in der Nähe war. Den Spaß hatten diesmal andere. Laufend genießen... Pfff.

Mit diesem Laufstil hätte ich bei jeder Behörde ohne Schein oder sonstigen Nachweis einen Behindertenausweis beantragen können und ich bin mir sicher, ich hätte ihn bekommen. Beine übereinander legen? Nicht auszudenken. Waden anfassen? Wehe! Wie ein blauer Fleck. Eine leichte Berührung verursacht Schmerzen.

Aber der Ausblick war schön...


Fazit hier: Mach ich wieder, dann aber mit einlaufen UND auslaufen. Das gibt Muckies in den Beinen.

Gestern lief ich ca 32 Runden, zehn Kilometer. Der Muskelkater machte mir nichts aus beim Laufen. Aber nach dem Aufstehen... Ach, lassen wir das.

Auf jeden Fall habe ich eine Strecke gefunden, auf der ich in Vorbereitung auf meinen nächsten Wettkampf in den nächsten Wochen sehr viele Runden drehen werde. Dort werde ich 200 Runden laufen und das wird neben der Kondition auch eine Kopfsache.


Ich wünsche euch einen schönen 1. Advent und einen tollen Dezember. Bleibt gesund! :)

René

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